AKTUELLES

Der neue Herrengarten in Siegen

Jüngst hat der Bürgermeister stolz die Grünanlage am Herrengarten in Siegen eröffnet. Wir haben nun die neue Anlage in Augenschein nehmen können und sind entsetzt über viel Beton und wenig grün. Die beiden einzigen älteren Bäume sind buchstäblich einbetoniert worden. Die Anlage selbst nutzt nicht annähernd den Raum, der zur Verfügung stand. Wege und Flächen sind völlig phantasielos gestaltet. Es ist für viel Geld ein Mißgebilde im Stile des Brutalismus entstanden. Es stellt sich die Frage: Ist das Kunst oder muß das weg?

Strassenbrücke am Bahnhof Siegen

Siegen im Juni 2024

Die eiserne Strassenbrücke über den Bahnhof Siegen wurde 1964/65 im Zuge der Elektrifizierung der Ruhr-Sieg-Strecke durch eine halbrunde Betonbrücke ersetzt.  

Diese heute sogenannte Hufeisenbrücke ist nach 60 Jahren marode und soll nun neu gebaut werden. Allerdings wird eine Brücke an dieser Stelle nur noch von Bus-Leerfahrten und Radfahrern genutzt. Autos und Linien-busse nehmen seit vielen Jahren den Weg unter den Bahngleisen hinweg durch den Wellersbergtunnel.    

 

Es hat sich nie recht erschlossen, warum Busse auf der nördlichen Seite des Bahnhofs einen Parkplatz benötigen. Es müßte doch möglich sein, die Busse ohne Verzug auf eine neue Fahrt schicken - Siegen-Bahnhof also zur Durchgangsstation wird. Gute Organisation ist alles und würde ein Stilllager der Busse überflüssig machen. Hier ist der ZVS als Besteller des ÖPNV gefordert. Ein optimierter Wageneinsatz würde auch die Zahl der benötigten VWS-Busse reduzieren.  

VWS-Bus befährt die Brücke auf dem Weg vom "Pausenhof" zum Linieneinsatz
VWS-Bus befährt die Brücke auf dem Weg vom "Pausenhof" zum Linieneinsatz

Für Radfahrer sollte ein Weg durch die alte Fußgänger-Unterführung geplant und gebaut werden. Für einen reinen Fahrradweg müßte die Unterführung lediglich in der Höhe durch Absenken erweitert und Zufahrten beiderseits gebaut werden. Fußgänger nutzen dann den neuen Steg im Bahnhof. An Stelle der Brückenauffahrten könnten dann Bäume gepflanzt und Rad-/Fußwege angelegt werden. Somit gäbe es keinen Anlaß für einen Brückenneubau mit Ausgaben in Millionenhöhe, und ausserdem würde Raum für mehr Grün in der Stadt geschaffen werden. Leider stand eine solche Variante erst gar nicht zur Diskussion:

  

Am 21. Juni 2023 hat sich der Rat der Stadt Siegen grundsätzlich für einen Brückenneubau ausgesprochen, sofern finanzielle Zuschüsse und Förderungen gewährt werden. Darüber entscheidet der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe im Juni 2024. In Abhängigkeit von dieser Entscheidung wird mit der Planung entweder einer 33 Millionen Euro-Brücke für den Busverkehr und -sehr eingeschränkt- den Radverkehr oder einer Brücke nur für Radfahrer und Fußgänger begonnen.

 

Der Zweckverband hat nun gut 12 Millionen Euro für die Busbrücke bewilligt. Das ist weniger als der ÖPNV der Stadt für den Bau zuschiessen müßte. In jedem Fall bleiben rund 20 Millionen Euro für die Stadt Siegen, womöglich aber noch vielmehr. Es gäbe gewiss wichtigere Projekte für diese Summe z.B. im Bereich Umwelt, Bildung und Sicherheit als die überflüssige Brücke. Aber die Lobbyarbeit bestimmter Interessenten (Hallo Herr Wern) scheint wieder einmal stärker als jede Vernunft! Die Politik muß diesen Irrsinn sofort stoppen.

Bevorzugte Variante mit Bus- und Radspur. Die Radspur darf von Bussen mitbenutzt werden.
Bevorzugte Variante mit Bus- und Radspur. Die Radspur darf von Bussen mitbenutzt werden.

Neubau Rudersdorfer Tunnel

DB Netze, 31. Oktober 2022

Der längste Tunnel im Siegerland zwischen Rudersdorf und Dillbrecht soll neu gebaut werden. An Stelle des einröhrigen, zweigleisigen Tunnels sollen zwei getrennte Röhren für je ein Gleis entstehen. Der Neubau wird 70 Meter westlich der alten Anlage gelegen sein (siehe unten). Der Baubeginn ist für 2025, die Inbetriebnahme für 2031 geplant. Das sind sechs Jahre. Übrigens: Der alte Tunnel wie die gesamte Strecke von Siegen nach Haiger wurde in drei Jahren von 1913-1915 mit Hacke und Schaufel fertiggestellt - trotz kriegsbedingter Einschränkung der Arbeiten.

Siegen, 24. August 2023

 

Die Deutsche Bahn will den Abraum und die Baustoffe für den Neubau des Rudersdorfer Tunnels mittels einer Armada von Lastwagen auf der Strasse transportieren lassen. Diese Pläne stossen bei der Gemeinde Wilnsdorf auf Widerstand – mit Recht.

 

Die Bahn ist ein Transportsystem, das prädestiniert ist, um Massengüter wie Steine, Sand, Zement etc zu bewegen. Warum also werden nicht von der bestehenden Strecke abzweigend je zwei Baugleise auf beiden Seiten der Tunnelbaustelle verlegt? Platz dafür ist reichlich vorhanden. Dort werden dann Güterzüge mit Abraum beladen und solche mit Baustoffen entladen. Wenn je eine Diesellok an beiden Enden der Züge eingestellt wird, entfällt auch ein Umsetzen von Lokomotiven. Diese Züge können dann nötigenfalls in den Bahnhöfen Siegen-Ost bzw Dillenburg auf E-Loks umgespannt werden. So würden auf relativ einfache Weise fast sämtliche LKW-Fahrten und damit die Belastung der Strassen vermieden. Die DB sollte sich auf ihre ureigenen Kompetenzen und Möglichkeiten besinnen und ihre Planungen entsprechend überarbeiten. Möglicherweise wäre das aber auch eine Aufgabe für die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein?

  

Auch der Vorschlag der Gemeinde Wilnsdorf, den alten Tunnel nicht zu verfüllen, sondern auch zukünftig zu nutzen, ist sinnvoll. Vielleicht sind in diesen Zeiten wieder Luftschutzstollen gefragt?

Einsatz von Pflanzengiften bei der Bahn

Berlin, 04. Juli 2024

Die Deutsche Bahn hat im letzten Jahr medienwirksam den Verzicht auf chemische Unkrautvernichtung angekündigt. Nachdem die EU über-raschend die Zulassung von glyphosathaltigen Herbiziden verlängert hatte, stand zu befürchten, daß die DB diese chemischen Mittel wieder einsetzt. Jetzt wurde von DB InfraGo mitgeteilt, daß auch im Jahr 2024 das alternative Herbizid Pelargonsäure zur Vegetationskontrolle verwendet wird. Gut so!

 

DB-PM Berlin, 12. März 2023

Die Deutsche Bahn (DB) wird ab 2023 auf Glyphosat verzichten. Als Alternative gegen den Bewuchs im Gleis setzt die DB auf ein nachhaltiges Vegetations-management, das ein koordiniertes Zusammenspiel verschiedener Maß-nahmen vorsieht. Dazu gehören unter anderem die digitale Vegetations-kontrolle, der Einsatz mechanisch-manueller Verfahren sowie die Nutzung von Pelargonsäure. Die Zulassung für den Einsatz von Pelargonsäure erfolgte im Februar 2023 durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel-sicherheit (BVL) in enger Abstimmung mit dem federführenden Bundes-ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundes-ministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Letztlich muß die Verwendung von Pelargonsäure bei der Bahn noch vom Eisenbahn-Bundesamts (EBA) genehmigt werden.

 

Hamburg, 02. September 2019

Die Deutsche Bahn versprüht jährlich ca. 90 Tonnen Wirkstoffe von Herbiziden, um die Gleise unkrautfrei zu halten. Dabei kommt hauptsächlich der Wirkstoff Glyphosat von Monsanto/Bayer zum Einsatz. Die Bahn ist damit einer der größten Anwender von Herbiziden in Deutschland, was selbstverständlich Aus-wirkungen auch für benachbarte Gärten und das Grundwasser hat. Die ARD hat das Problem in einer Sendung für Report Mainz am 18. Juni 2019 aufgegriffen. In der Ausgabe des "Spiegel" vom 2. September 2019 ist ein weiterer Beitrag zum diesem Thema erschienen ("Die Mär von der grünen Bahn"). Kommunen in NRW wehren sich nun gegen den Eintrag von Pflanzengiften auf Gleisen in ihrem Stadtgebiet. Eine entsprechende Anfrage an die Stadt Siegen hat das Rathaus mit dem Hinweis darauf beantwortet, daß die Bahn allein für die Gleisareale verantwortlich sei und man daher keine Eingriffsmöglichkeiten sehe. Die Stadt sollte sich vielleicht doch mehr dafür interessieren, wenn auf ihrem Gebiet Luft, Boden und Wasser vergiftet werden. 

Spritzzug der DB bringt Glyphosat zur Pflanzenvernichtung im Juni 2022 in Zernsdorf aus.
Spritzzug der DB bringt Glyphosat zur Pflanzenvernichtung im Juni 2022 in Zernsdorf aus.

Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW-GmbH)

Siegen, 14. August 2023

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Initiative LOG4NRW von Bahn und Binnenhäfen, um Güter umweltverträglich zu den Seehäfen in Holland und Belgien zu transportieren. Anlaß ist der teils marode Zustand der Strassen und Autobahnen in NRW, insbesondere der A45.  Ein wesentlicher Teil des Projektes ist die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein mit ihrem Container-Terminal in Kreuztal.

Die Partner von LOG4NRW, rechts der KSW-Geschäftsführer Christian Betchen
Die Partner von LOG4NRW, rechts der KSW-Geschäftsführer Christian Betchen

Kreuztal, 09. März 2022 (Auszug PM KSW)

Die Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid stellt die heimische Wirtschaft vor große Probleme und erfordert dringend alternative Transportkonzepte – insbesondere für den Gütertransport. Das Container-Terminal Südwestfalen in Kreuztal und die Bahn-Tochter TFG Transfracht haben solch eine Alternative jetzt auf die Schiene gebracht. Und das innerhalb von nur 14 Tagen! Transportiert wird Kalamitätsholz aus Siegen-Wittgenstein zum Jade Weser Port in Wilhelmshaven. Von dort geht das Holz per Schiff in den Export. Bis zur Brückensperrung wurde das Schadholz aus unserer Region per LKW zu Terminals ins Ruhrgebiet gebracht und von dort weiter transportiert. Jetzt geht es direkt vom Container-Terminal in Kreuztal zum jüngsten Tiefwasserhafen Deutschlands. Jeder Zug besteht aus 22 Waggons mit 44 Seecontainern. Insgesamt ist der Zug 670 Metern lang.

mehr unter: Container Terminal

Erneuerung der Bahn-Betriebsanlagen Siegen

Siegen im September 2023

Die Arbeiten am "Hauptbahnhof" Siegen sind noch immer nicht abgeschlossen. Es fehlt ein Dach von der Empfangshalle zur Unterführung zum Mittelbahnsteig und die Sanierung der Unterführung.

Siegen im Juni 2019

Die Renovierungsarbeiten an den Betriebsanlagen im Bahnhof Siegen wurden 2015 begonnen. Die Kosten werden deutlich über den ursprünglich genannten 10 Millionen Euro liegen. Letztlich werden es wohl mehr als 13,5 Millionen, die von der Öffentlichen Hand aufgebracht werden müssen. 

Jetzt wird überraschend konstatiert, daß die neue Überführung undicht ist, was zu Wasserschäden führt. Ausserdem beklagt man Schmierereien und Müll. Das ist allerdings kein Wunder, wenn die DB ihre Bahnhöfe ohne Mitarbeiter betreibt, die ja regelmäßig vor Ort für Ordnung und Betriebsicherheit sorgen könnten.

Als Termin für den Abschluß der Arbeiten wird jetzt das Frühjahr 2020 genannt. Ein Bahnsteigdach zwischen Schalterhalle und Unterführung ist erst gar nicht vorgesehen. Die bestehenden Arkaden wurden ohne Not entfernt.

Letztlich erhalten Stadt und Bahnkunden ein Flickwerk ohne erkennbare Vorteile zum Zustand des Bahnhofs vor der teuren Renovierung. 

Einschwenken des Fußgängerstegs am Hauptbahnhof Siegen (Aufnahme Hendrik Schulz, Westfälische Rundschau)
Einschwenken des Fußgängerstegs am Hauptbahnhof Siegen (Aufnahme Hendrik Schulz, Westfälische Rundschau)

Bahnhofsgebäude Siegen

Ansicht des Siegener Bahnhofsgebäudes aus dem Jahre 1861 (Lithographie von Jakob Scheiner)
Ansicht des Siegener Bahnhofsgebäudes aus dem Jahre 1861 (Lithographie von Jakob Scheiner)
Entwurf für einen Neubau des Bahnhofsgebäudes Siegen (Grafik: Bauunternehmen Runkel)
Entwurf für einen Neubau des Bahnhofsgebäudes Siegen (Grafik: Bauunternehmen Runkel)
So stellte sich 2014 die DB die Renovierung des alten Bahnhofs vor
So stellte sich 2014 die DB die Renovierung des alten Bahnhofs vor

Siegen im Juni 2019

Siegener Bürger haben den Abriss des historischen Stationsgebäudes und einen scheußlichen Neubau verhindern können, Weiterhin wurde vorgeschlagen, das alte Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen und die Naturstein-Fassade wieder herzustellen. Dies geschah leider nicht. Immerhin ist das Gebäude bis auf die Arkaden an der Gleisseite einstweilen in der Substanz unversehrt erhalten.

 

Mehr Informationen und Fotos auf der Seite Bahnhofsumbau Siegen

Besondere Bilder

Ein Güterzug fährt Richtung Erndtebrück, aufgenommen in Vormwald 1912. Die Vorspann-Lok ist eine preußische T5 mit der Achsfolge 1'C, von der ursprünglich vier Exemplare für die Rhein-Neckar Eisenbahn gebaut worden waren. Die Zug-lok dahinter ist eine preußische G5 oder G7.1. Der Einsatz der T5 im Raum Siegen wurde bisher in keiner Publikation beschrieben. Mit diesem Bild gibt es erstmals einen Beleg dafür. Die Aufnahme hat der Heimatverein Vormwald zur Verfügung gestellt.  

Ein Bautrupp arbeitet im Jahre 1915 am Gleis der Schmalspurbahn von Burbach ins Buchhellertal, wo sich mehrere Zechen befanden. Die Bahn diente von 1898 bis 1917 dem Abtransport der Eisen- Zink- und Bleierze zur Verladestation in Burbach. Danach wurde nur noch das Basaltwerk Höllenkopf bedient. Das Ende der Schmalspurbahn kam schließlich im Jahre 1932. 

Im Jahr 1915 ist in Siegen die neue Brücke zum eingleisigen Giersbergtunnel über die Hagener Strasse fertiggestellt. Im Strassenpflaster sind die Gleise der Oberstadtbahn zu sehen, die hier am Kaisergarten von der Strasse Hohler Weg aus ein Gleisdreieck bilden und in die Talstrecke von Siegen Eintracht Richtung Weidenau einmünden (Liebold).

Schmalspur-Lok in Niederschelderhütte (Foto Sammlung Stefan Brombach)
Schmalspur-Lok in Niederschelderhütte (Foto Sammlung Stefan Brombach)

Obige Aufnahme stammt aus der Zeit um 1900 und zeigt eine Schmalspur-Dampflok mit ungewöhnlich klobigen Puffern. Dank eines aufmerksamen Eisenbahnfreundes konnte ermittelt werden: Es ist eine Maschine der meter-spurigen Grubenbahn von Storch & Schöneberg, die Erze von Gosenbach nach Niederschelden transportierte. Die Lok steht hier an der Hauptstrasse in Nieder-schelderhütte nahe dem Staatsbahnhof. 

Website zuletzt überarbeitet am 03.11.2024

Besuchen Sie auch meine Websites

www.hexe-harzbahn.de

www.zernsdorf-bahn.de

HINWEISE

 Fotos gesucht

Für diese Website werden noch historische Fotos und andere Materialien von der Eisenbahn im Siegerland und der Strassenbahn in Siegen gesucht !

Kontakt erbeten unter der Emailadresse: drrvogel@aol.com

Modellbahnen am Mierendorffplatz

Mierendorffplatz 16

D-10 589 Berlin-Charlottenburg

Telefon: 030 / 344 93 67

Fax:       030 / 345 65 09

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